Eine hohe Sprachkompetenz hilft Kindern, dem Unterricht zu folgen und sich zu integrieren. Die Fraktion der FDP.Die Liberalen Kanton Solothurn (FDP Fraktion) sieht in der frühen Sprachförderung einen Schlüssel für eine erfolgreiche, die Chancengleichheit unterstützende Integration. Ein Obligatorium für Gemeinden, ein Angebot anzubieten, reicht aus der Sicht der Fraktion jedoch nicht aus, um allen Kindern die notwendige Sprachförderung zu ermöglichen. Bereits in der Kommission hatte Kantonsrätin Barbara Leibundgut den Antrag gestellt, dass die Gemeinden ein Besuchsobligatorium erlassen können. Dies sei ohne Projektverzögerung möglich.
Die FDP-Fraktion hat entsprechend Kantonsrätin Johanna Bartholdi unterstützt, welche im Plenum mit einem Änderungsantrag den Gemeinden ermöglichen will, die Kurse für obligatorisch zu erklären. Damit könnten die Einwohnergemeinden mittels Verfügung Eltern verpflichten, dass Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen ein Angebot der frühen Sprachförderung besuchen müssen.
Johanna Bartholdi betonte: "Die Möglichkeit der Gemeinden, ein selektives Obligatorium für den Besuch eines Angebots der frühen Sprachförderung für Kinder mit ungenügend Deutschkenntnissen gemäss Sprachstanderhebung einführen zu können, ist eine der Schlüsselvoraussetzungen für eine erfolgreiche Integration. Mit der Integration soll nicht nur gefördert, sondern auch gefordert werden können."
Für FDP-Kantonsrat Michael Kummli ist klar: „Es macht keinen Sinn, wenn alle Gemeinden ein Angebot einführen müssen und dann der Besuch freiwillig ist. Die Gefahr ist gross, dass genau diejenigen nicht erreicht würden, welche so ein Angebot benötigen“.
Nach langer Debatte unterstützten 51 Kantonsratsmitglieder den Antrag Bartholdi, 41 votierten dagegen. In der Schlussabstimmung wurde mit 76 Ja, 18 Nein und einer Enthaltung das Quorum klar erreicht.
Für Kantonsrätin Barbara Leibundgut ist klar: «Die FDP.Die Liberalen begrüsst die Einführung der frühen Sprachförderung. Dies ist eine Investition in die Zukunft von Kindern mit sprachlichen Defiziten und entlastet die Schulträger. Dazu kommt, dass die Massnahme der Bekämpfung des Fachkräftemangels dient. Denn eine bessere Schulbildung erleichtert den Berufseinstieg. Die FDP habt bereits in der Vernehmlassung ein Besuchsobligatorium gefordert. Nach langen Diskussionen auf verschiedenen Ebenen sind wir erleichtert, dass den Gemeinden die grösst mögliche Kompetenz in der Umsetzung geboten wird. Die Gemeinden wissen, welchen Bedarf sie haben, ob sie ein Besuchsobligatorium brauchen oder ob sie die betroffenen Eltern auch ohne Verpflichtung motivieren können, ihre Kinder von der frühen Sprachförderung profitieren zu lassen.“